Erste Anleitung zum Besuch eines Shinto-Schreins - Über den Torii und die Spiritualität der Japaner
Leitfaden für den Schreinbesuch
— Was man vor dem Durchschreiten des Torii wissen sollte: Die spirituelle Welt der Japaner —
Einführung: Was ist ein Shintō-Schrein?
Der japanische Schrein (jinja) ist ein heiliger Ort, der die Götter (kami) beherbergt, die in der Natur wie Bergen, Flüssen und Wäldern wohnen. In Japan fungiert er eher als ein integraler Bestandteil des Gemeinschaftslebens als eine religiöse Einrichtung. Wenn Sie bei Ihrer Reise ein Torii sehen, markiert dies die Grenze zwischen Alltag und Heiligkeit. Ein Schritt hinein bedeutet, die Ruhe und den Respekt zu empfangen.
Shintō und die Japaner: Die Beziehung zwischen unzähligen Göttern und dem Kaiser
- Polytheistische Weltanschauung Japaner fühlen die Präsenz von Göttern in allem: in Bergen, Küchenherden und mehr. Dies ist die Grundidee des Yao-Yorozu no Kami (acht Millionen Götter) und die zentrale Philosophie des Shintō.
- Der Kaiser als „Oberpriester“ Der Legende nach ist der Kaiser ein Nachkomme der Sonnengöttin Amaterasu und hat über Generationen die nationalen Rituale geleitet. Auch heute betet der Kaiser bei Zeremonien wie im Ise-Schrein für das Wohlergehen des Landes und seiner Bürger.
Diese doppelte Struktur aus Ehrfurcht vor der Natur und der Verbindung durch Rituale prägt die japanische Spiritualität.
Der heilige Grenzbereich – Das Torii und der Weg zum Schrein
Das Torii (Torii) am Eingang eines Schreins ist ein sichtbares Symbol für die Grenze zwischen der Welt der Menschen und dem Heiligen. Es ist üblich, vor dem Durchschreiten eine leichte Verbeugung zu machen, um um Erlaubnis zu bitten, den heiligen Bereich zu betreten. Der zentrale Weg wird als Pfad der Götter betrachtet, daher sollte man am Rand gehen. Die Vielfalt der Torii reicht von Holz, Stein bis hin zu roter Lackierung, aber alle signalisieren: „Hier beginnt der Bereich der Götter.“
Der Schutzwald – Das 1000 Jahre alte Heiligtum
Hinter dem Torii erstreckt sich ein tiefer Wald, bekannt als Chinju-no-Mori, der seit über tausend Jahren unberührt bleibt und als lebender Zeitzeuge gilt.
- Kasugayama-Urwald (Nara):** Seit dem Verbot der Abholzung im Jahr 841 ist dieser Wald unberührt geblieben.
- Ise-Schrein: Bei jedem Wiederaufbau werden Zedern gepflanzt, um die Verbindung zwischen Gebäude und Natur zu erhalten.
Diese Wälder sind nicht nur schön, sondern gelten als Träger der Götter (yorishiro) und sind somit die ältesten Naturschutzgebiete Japans.
Besuchsrituale – Für Ausländer verständlich erklärt
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Reinigung am Temizuya (Wasserstelle) Mit der Schöpfkelle Wasser auf die linke Hand, dann auf die rechte Hand, den Mund und zuletzt die linke Hand reinigen.
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Vor dem Haupthalle beten
- Münze einwerfen
- Bei vorhanden, die Glocke läuten, um die Götter zu begrüßen
- Zwei Verbeugungen, zwei Klatschen, eine Verbeugung
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Beim Verlassen vor dem Torii erneut verbeugen
Dies ist eine höfliche Verabschiedung und zeigt Respekt gegenüber dem heiligen Raum.
Hinweis: Kein Lärm, keine Fotos während der Rituale, nicht in der Mitte des Weges gehen.
Zeigen Sie Respekt und erleben Sie die japanische Wertschätzung für das Unsichtbare.
Zusammenfassung
Schreine sind:
- Verbindungspunkte zwischen Natur, Mensch und Gott
- Schutzgebiete, die seit Jahrhunderten die Wälder bewahren
- Ritualnetzwerke, angeführt vom Kaiser
Wenn Sie das Torii durchschreiten, betreten Sie ein Feld, in dem Gebete durch die Zeit weiterleben. Folgen Sie den Etikette-Regeln und erleben Sie die Heiligkeit Japans.